ÜBER DIE ERFAHRUNG IM ROMAN (II)

„Die großen Zahlenarchitekturen, wie sie Gauss, Cauchy, Abel, Cantor und Weierstrass entworfen haben, entziehen sich im ständig beschleunigten Tempo der sprachlichen Erfassung, oder vielmehr: sie erfordern und entwickeln eigene Ausdrucksweisen, deren Syntax so artikuliert und kompliziert ist wie die unserer Grammatiken. Und zwischen diesen „Sprachen“ und denjenigen des alltäglichen Gebrauchs, zwischen dem mathematischen Symbol und dem Wort, werden die Brücken immer schmaler, bis sie endlich abgebrochen sind.“ Das schreibt der Schriftgelehrte George Steiner 1962 in einem Essay mit dem wehmütigen Titel Der Rückzug vom Wort.

Weil es im Netz nicht mehr um die Erhöhung von Aufmerksamkeit geht, sondern um die Erhöhung der Reize, wird eine McDonaldisierung des Wissens betrieben – ersichtlich etwa an Wikipedia und dem Fetisch der Listen. Im Netz wird Wissen in Konsumgut verwandelt. Weil es unbegrenzt wachsen kann und wächst und weil es ständig renoviert werden muss, ist es unter dem Aspekt seiner Kapitalisierung das Produkt des Jahrtausends: für ewig den Konsumenten immer wieder neu bzw. erweitert andrehbar. In diese Welt, die auf Stimulation, Signale und Reize setzt, auf Lesen mit Musikbegleitung, um es einmal in Anlehnung an D. H. Lawrence zu sagen, passt das stille und konzentrierte Lesen nicht.

ÜBER DIE ERFAHRUNG IM ROMAN

 

#Freiheit kann nur „von #innen“ #erfahren werden.

Freiheit kann nur „von innen“ erfahren werden.

Der #Traum ist eine #geistige #Erfahrung – kein #Therapieangebot des #Unbewussten.

Der Traum ist eine geistige Erfahrung – kein Therapieangebot des Unbewussten.

Was auf der #einen #Seite #verstanden wird, muss auf der #anderen Seite #erfahren und #wahrgenommen werden.

Was auf der einen Seite verstanden wird, muss auf der anderen Seite erfahren und wahrgenommen werden.

Wie wird der #Abstand der #Gegenwart zur #Vergangenheit überhaupt #erfahren?

Wie wird der Abstand der Gegenwart zur Vergangenheit überhaupt erfahren?

#Vernunft ist #geschichtlich, nur #Erfahrung ist #universell.

Vernunft ist geschichtlich, nur Erfahrung ist universell.

Das #Wort ist gegenüber dem #Zeichen #privilegiert, denn anders als dieses ist es mit #Erfahrung gesättigt.

Das Wort ist gegenüber dem Zeichen privilegiert, denn anders als dieses ist es mit Erfahrung gesättigt.

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4. Februar, 2016

Keine #Idee ist #autonom und von der #Erfahrung zu lösen. Die #Anmaßung des #Wissens besteht darin, die eigene #Perspektivität zu leugnen – die #Möglichkeit des #Irrtums.

Keine Idee ist autonom und von der Erfahrung zu lösen. Die Anmaßung des Wissens besteht darin, die eigene Perspektivität zu leugnen – die Möglichkeit des Irrtums.

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29. Dezember, 2015

#Lesen verbindet die #Zeiten, vermag #Vergangenheit und #Zukunft #gegenwärtig zu machen – eine #„telepathische Erfahrung“ (Walter #Benjamin).

Lesen verbindet die Zeiten, vermag Vergangenheit und Zukunft gegenwärtig zu machen – eine „telepathische Erfahrung“ (Walter Benjamin).