Es ist nicht schon alles gegeben und ready-made. Die Zukunft lässt sich gerade nicht an der Gegenwart ablesen.
Editorial
Ich lebe in München und Leipzig, habe Philosophie und Literatur studiert, und arbeite als Autor, Essayist, Schriftsteller und Regisseur. Wie ich in DAS KOMMENDE BUCH geschrieben habe: Das Menschsein und die Erde, in deren wechselndem Licht es stattfindet, bleiben der entscheidende Maßstab.
DIE PHILOSOPHISCHE PRAXIS besteht genau darin, dass geistige Abenteuer als die einzige Möglichkeit anzuerkennen, das Dasein vor dem bloßen physiologischen Überdauern zu bewahren – einem Schicksal, das man ansonsten mit den Hecken und den Gletschern aus gefrorenem Methan an den Rändern des Universums teilte.
Auf dem schwierigen Gelände, wo es um die Gestaltung von Gedanken und Bildern geht und wo Probleme keine Lösungen haben, sondern Geschichte, werden Bedeutungen ständig hin und hergeräumt und verschoben. Die Welt ist nicht schon ausgemacht – ready-made. Und Geschichte ist kein Depot, sondern ein Horizont.
Es braucht Kraft, um die Fiktion als Fiktion anzuerkennen.
Ich sah die besten Köpfe meiner Generation zerstört von Ironie.
Literatur und Philosophie stehen für ein anspruchsvolles Dasein.
Darum geht es.
Niemand wird zurückgelassen.
Niemals langweilen.
Eben darin besteht die philosophische Praxis.