Mehr als nur ein Ärgernis. Über den Nutzen der Metaphysik für das Leben

Sonntag, 15. 3., um 9 Uhr 30 im Deutschlandfunk:

Eine gewisse Stilart des Imaginären nennen wir Metaphysik. Dem philosophischen Establishment gilt sie als Ärgernis, mindestens aber als überholte Form philosophischen Denkens, deren letzter Höhepunkt mit Fichte, Hegel und Schelling erreicht worden ist. Metaphysik löst keine Fragen – statt Lösungen hat sie nur eine lange Geschichte anzubieten. Anhand dieser wird allerdings klar, was auf dem Spiel steht, wenn man sie aus dem philosophischen Gespräch entfernt.

Metaphysik liegt im Interesse des Menschen – jedes Menschen. Es geht um letzte Fragen, um den Sinn des Ganzen, den Zusammenhang, um unser Woher und Wohin. Dass sie in Misskredit geraten ist, liegt am Positivismus, der metaphysische Sätze für sinnlos erklärt. Das missachtet den Umstand, dass es einen Erkenntnispluralismus gibt – es geht nicht nur darum, was der Fall ist, sondern auch darum, wie es ist oder wäre, wenn man sich in einer solchen Situation befände. Es geht um Vergegenwärtigung.

Metaphysik muss, um Metaphysik zu sein, die Kritik mitdenken. Dem rein logizistischen Denken ist die Sache oft genug bloß störender Inhalt. Auch der härteste philosophische Begriff beruht aber auf einer Metapher, d. h. auf einem Bild – das ist die Pointe, deren sich der Positivismus nicht bewusst ist.

Die erschließende Kraft des Denkens reicht unendlich viel weiter als die beweisende Kraft des Wissens. Neben Präzision gibt es Prägnanz – und der geht es eben um den Zusammenhang des Ganzen.

Die lange der Nacht der Philosophie München: Vortrag und Gespräch: Was ist Philosophie?

Lange Nacht der Philosophie

Die UNESCO-Generalkonferenz 2005 erklärte den dritten Donnerstag im November zum Welttag der Philosophie, indem sie daran erinnerte, „dass Philosophie als Disziplin zum kritischen und unabhängigen Denken ermutigt und auf ein besseres Verständnis der Welt hinwirken und Toleranz und Frieden fördern kann. Der Welttag soll der Philosophie zu grösserer Anerkennung verhelfen und ihr und der philosophischen Lehre Auftrieb verleihen“.

Vortrag und Gespräch:

15. 11. 2018

15:30 Uhr

EineWeltHaus

Schwanthalerstr. 80

80336 München

EG in der Werkstatt

Philosophie – das ist immer der Philosoph, denn philosophisches Denken lässt sich beschreiben als Befähigung, den Weltbezug frei zu gestalten.

In den vergangenen Jahrzehnten waren es, um nur die Prominenz zu nennen, Heidegger, Derrida, Deleuze und Guattari, die die Frage nach der Philosophie gestellt und je verschieden beantwortet haben.

Was ist Philosophie?

Thomas Palzer ist ein deutscher Autor, Journalist, Schriftsteller, Filmemacher und Hörfunksprecher, auch seiner eigenen Texte.  Er studierte in München und Wien Philosophie und Germanistik. Mitte der 1980er Jahre begann er seine publizistische Arbeit beim „Zündfunk“ im Hörfunk des Bayerischen Rundfunks.

Aktuell hat Thomas Palzer eine künstlerische Gastprofessur im Literaturinstitut in Leipzig inne.

Adulescentia hieß bei den Römern die Lebensphase, die der Philosophie gewidmet sein sollte – zwischen zehntem und dreißigstem Lebensjahr.

Adulescentia hieß bei den Römern die Lebensphase, die der Philosophie gewidmet sein sollte – zwischen zehntem und dreißigstem Lebensjahr.

Die #Wirklichkeit der #Philosophie findet in der #Sprache statt.

Die Wirklichkeit der Philosophie findet in der Sprache statt.

#Philosophische #Sätze wie dieser haben die #Form eines gefallenen #Gebets.

Philosophische Sätze wie dieser haben die Form eines gefallenen Gebets.

Der #Stil ist die #Philosophie.

Der Stil ist die Philosophie.

#Philosophie ist das #Zusammentragen von #Erinnerungen für einen bestimmten #Zweck. (#Wittgenstein)

Philosophie ist das Zusammentragen von Erinnerungen für einen bestimmten Zweck. (Wittgenstein)

#Philosophie ist eine #Technik, #vorgefundenes #Vokabular #umzusortieren.

Philosophie ist eine Technik, vorgefundenes Vokabular umzusortieren.

In der #Philosophie gibt es nur eine #Methode – die der #Sympathie.

In der Philosophie gibt es nur eine Methode – die der Sympathie.

#Philosophie dient mehr der #Klärung als der #Erklärung.

Philosophie dient mehr der Klärung als der Erklärung.